Duschstühle und Hocker für die tägliche Körperhygiene
Rund 250.000 Menschen, oft sind es Senioren, verletzen sich jährlich im Badezimmer, weil sie in der Dusche oder in der Wanne ausgerutscht sind. Eine kleine Unaufmerksamkeit reicht aus. Kommen dazu noch alterbedingte Bewegungseinschränkungen und/oder kreislaufbedingte Gleichgewichtsstörungen, wird die tägliche Körperhygiene zu einem erheblich erhöhtem Sicherheitsrisiko.
Ein Duschhocker für Senioren beispielsweise kann ein Stück Sicherheit und damit verbundene Lebensqualität zurückbringen. Denn mit zunehmendem Alter lässt die Mobilität nach und die alltäglichen Aufgaben können dann zur Herausforderung werden.
Duschhocker erleichtern es die Körperpflege sicherer durchzuführen. Das Verletzungsrisiko durch ein mögliches Ausrutschen im Bad wird durch einen Dusch-Hocker oder Stuhl mit Armlehnen oder Haltegriffen erheblich gesenkt. Selbst wenn die Person in der Bewegung wesentlich eingeschränkt oder geschwächt ist, kann sie sich einfach beim Duschen hinsetzen und sich so bequem und gründlich abduschen. Nicht nur das Verletzungsrisiko wird dadurch vermindert, auch der Komfort wird gesteigert, da die Person zu langes Stehen damit vermeidet.
Sollte eine eigenständige Körperpflege nicht, oder nur noch sehr eingeschränkt, möglich sein, hilft ein Duschhocker natürlich ebenfalls bei der Pflege durch z.B. Angehörige. Daher empfehlen wir, egal ob Sie sich noch selber Duschen können, oder durch einen Angehörigen gepflegt werden, einen Duschhocker oder Duschstuhl anzuschaffen. Sprechen Sie dazu am besten mit der Pflegekasse oder Ihrem Arzt über die Notwendigkeit. Selbstverständlich können Sie sich auch direkt selber ein entsprechendes Produkt anschaffen.
Angebote für Duschhocker & Zubehör
Was ist eine Duschhilfe für Senioren?
Hierbei handelt es sich um ein Hilfsmittel für ältere Menschen oder andere körperlich beeinträchtigte Personen, um die tägliche Hygiene zu erleichtern. Sie verhindern langes Stehen beim Duschen, was für viele zu anstrengend ist, und bieten außerdem sicheren Halt. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Modelle für die jeweiligen Bedürfnisse.
Man unterscheidet grob zwischen:
- Duschhocker
- Duschstuhl
- Duschklappsitz
- Badestuhl
Vorteile und Nachteile der jeweiligen Modelle
Der Standard Duschhocker hat eine runde Sitzfläche und steht auf vier rutschfesten Beinen. Diese sind höhenverstellbar, so dass sie optimal an die Körpergröße angepasst werden können. Bei einigen Modellen sind die Beine abnehmbar, dadurch können sie platzsparend verstaut werden, wenn das Bad zu klein sein sollte. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Hocker zum Duschen auch auf Reisen mitgenommen werden kann.
Einen Duschhocker mit Lehne bezeichnet man als Duschstuhl. Die Rückenlehne bietet zusätzlichen Komfort und Sicherheit. Viele Duschstühle haben auch zusätzlich Armlehnen. Bei manchen Modellen lassen sie sich nach Bedarf montieren oder entfernen. Die Sitzfläche ist meist rechteckig, dies bietet mehr Sitzkomfort auf Grund der größeren Fläche. Für kleine Duschkabinen ist sie unter Umständen weniger geeignet, da mehr Platz benötigt wird. Viele Modelle haben kleine Löcher im Sitz, um das überflüssige Wasser beim Duschen abfließen zu lassen. Dadurch wird ein Abrutschen aus dem Duschsitz verhindert.
Eine gute Alternative für ein sehr kleines Bad ist der Duschklappsitz. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um einen Duschsitz, der klappbar ist. Er wird an der Wand festgeschraubt und kann dann bei Bedarf ausgeklappt werden.
Die Alternative für die Badewanne: Der Badewannenhocker
Wer keine Dusche besitzt, kann auf zahlreiche Alternativen für die Badewanne zurückgreifen. Der Klassiker ist der Badewannenhocker. Dieser besitzt ebenfalls wie der Duschhocker vier Beine, die zusätzlich mit Saugfüßen ausgestattet sein können. Das sorgt für mehr Sicherheit und verhindert ein Verrutschen beim Baden.
Der Badehocker ist nicht so hoch wie ein Hocker zum Duschen. Er soll vor allem das Ein- und Aussteigen aus der Badewanne erleichtern, denn dadurch wird die Tiefe, die überwunden werden muss verringert. Besonders nach dem Baden kann das sehr anstrengend sein. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie mit einem Badhocker Ihre Badewanne verkürzen können. Das ist besonders sinnvoll für Menschen, die andernfalls Gefahr laufen würden zu tief hineinzurutschen.
Weitere Alternativen für die Badewanne und Ihre Vor- und Nachteile
Neben dem Wannenhocker gibt es noch weitere Alternativen, wie zum Beispiel:
- Das Badewannenbrett
- Der Badewannen-Drehsitz
- Der Badewannen-Lifter
Das Badewannenbrett, kann praktisch an jeder Badewanne befestigt werden. Oft sind sie zusätzlich mit Armlehnen ausgestattet um ein sicheres Ein- und Aussteigen zu gewährleisten. Die Sitzfläche lässt sich zu dem in der Breite verstellen, so dass Sie für jeden Nutzer entsprechend angepasst werden kann. Ein Nachteil ist jedoch, dass Sie hier nicht in der Wanne, sondern auf der Höhe des Wannenrandes sitzen. Damit beim Duschen keine Überschwemmung im Bad entsteht, sollten Sie daher am besten einen Duschvorhang anbringen.
Wesentlich mehr Komfort bietet der Badewannensitz. Der Stuhl lässt sich um 90 Grad drehen und in drei verschiedene Sitzpositionen verstellen. Die Armlehnen und Rückenlehne können ebenfalls bei Bedarf entfernt werden. Er ist besonders gut geeignet für Personen, die Schwierigkeiten haben in die Wanne hineinzusteigen.
Ebenso wie das Badewannenbrett wird er auf der Kante der Badewanne befestigt. Das hat zwar den Vorteil, dass auch dieses Modell für alle Badewannen passt, doch auch hier sollten Sie, aus den oben genannten Gründen, einen Duschvorhang nutzen.
Der Badewannen-Lifter ist ein akkubetriebener Stuhl, der sich in der Höhe bis auf wenige Zentimeter über dem Wannenboden absenken lässt. Während Sie auf Ihrem Badewannen-Lifter sitzen, können Sie bequem mit der Fernbedienung eine für Sie angenehme Position einstellen. Ein Vorteil gegenüber den beiden vorigen Modellen ist außerdem, dass hier ein Ganzkörper-Bad möglich ist. Auch der Einstieg und das Aufstehen aus der Wanne werden erheblich erleichtert, da kaum noch eigene Muskelkraft benötigt wird.
Die Nachteile des Badewannen-Lifters sind, dass einige Modelle von Fachhändlern montiert werden müssen. Des Weiteren sind Sie nicht für jedes Badezimmer geeignet, da einige Modelle sehr viel Platz benötigen, auch außerhalb der Badewanne.
Tipps für den Kauf
Bevor Sie einen Duschhocker oder Ähnliches kaufen sollten Sie die Verhältnisse im Bad erörtern. Ist genug Platz in der Dusche bzw. der Badewanne für das Hilfsmittel Ihrer Wahl und wo kann es untergebracht werden, wenn Sie es nicht benötigen?
Außerdem ist es wichtig, vor dem Kauf den Sitz einmal zu testen. Erfüllt er die Anforderungen und können Sie problemlos Platz nehmen und aufstehen? Die Sitzfläche sollte groß genug sein, um ein bequemes und sicheres Sitzen zu ermöglichen. Es sollte sich angenehm auf der Haut anfühlen und keine unangenehmen Druckstellen verursachen. Sinnvoll ist auch eine Aussparung in der Sitzfläche für den Intimbereich, dies erleichtert Ihnen die Körperpflege erheblich.
Überprüfen Sie unbedingt die maximale Belastbarkeit und ob ein TÜV- bzw. GS-Siegel, vorhanden ist, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Darüber hinaus sollte das Material stabil und leicht zu reinigen sein.
Auf was sollten Sie beim Kauf eines Duschhockers achten?
- Sicherer Stand und Rutschsicherheit
Achten Sie als erstes darauf, dass das Modell einen sicheren Stand, insbesondere auf nassem rutschigen Untergrund gewährleisten kann. Eine Rutschsicherheit ist natürlich sehr wichtig. Gumminoppen bzw. Kappen sorgen hier für einen sicheren Stand. Ebenfalls sollte das Wasser auf der Kunststoffoberfläche schnell ablaufen können. - Tragfähigkeit nicht überschreiten
Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass der Stuhl oder Hocker für das erwartete Nutzergewicht ausgelegt ist. Prüfen Sie dazu vor den Kauf immer das vom Hersteller angegebene maximal zulässige Nutzergewicht. Im Zweifelsfall kaufen Sie lieber ein Modell mit einer höheren Tragfähigkeit. Spezielle XXL Duschhocker oder Badestühle für Personen mit einem Gewicht ab 180 Kilogramm oder mehr sind ebenfalls erhältlich. - Höhenverstellbarkeit und andere Einstellmöglichkeiten
Da nicht jeder Mensch gleich groß ist, ist auch die richtige Höhe eines Hockers individuell verschieden. In der Regel sind daher die allermeisten Duschhilfen zumindest in der Höhe anpassbar bzw. höhenverstellbar. Bei guten Modellen lässt sich die Sitzhöhe an die Körpergröße schnell und einfach anpassen. - Klappbar und platzsparend zu verstauen
Bei etwas kleineren Badezimmern ist die Möglichkeit einen Hocker oder Stuhl platzsparend verstauen zu können sicherlich eine praktische Sache. Manche Modelle lassen sich daher zusammenklappen und gut verstauen. Wer jedoch genügend Platz hat, sollte allerdings lieber zu einem feststehendem Modell greifen. Duschhocker können auch prima als sonstige Sitzgelegenheit im Bad genutzt werden. - Drehsitz für mehr Komfort
Weiterhin sinnvoll und hilfreich sind Hocker mit Drehmöglichkeit. Manche Modell verfügen zusätzlich über einen Drehteller auf der Sitzfläche. Damit wird der Komfort gesteigert, da Sie sich einfach und bequem drehen können, ohne die Sitzposition zu verändern. - Hygieneausschnitt in der Sitzfläche
Viele Hocker verfügen über einen Hygieneausschnitt in der Sitzfläche. Das ist besonders hilfreich bei der Pflege des Intimbereichs. - Mögliches Zubehör oder Erweiterungen
Manche Modelle lassen sich als einfachere Badhocker erwerben und dann im Nachhinein bei Bedarf bzw. Notwendigkeit zum Beispiel mit einer Rückenlehne, Armlehnen oder Haltegriffen nachrüsten. - Das Material des Hockers muss wasserverträglich sein
Klingt banal, ist aber natürlich wichtig. Sie können sich schliesslich keinen einfachen Hocker in die Dusche stellen. Durch den häufigen Kontakt mit Wasser muss das Material entsprechend geschützt und korrosionsbeständig sein. Das Gestell besteht in den meisten Fällen (auch aufgrund des Gewichts) aus besonders behandeltem Aluminium. Sitzflächen, ggfs. Rückenlehnen und Armlehnen dagegen aus stabilem Kunststoff.
Kostenübernahme bei der Anschaffung
Die Frage nach den Kosten und einer möglichen Kostenübernahme wird natürlich sehr häufig gestellt. Grundsätzlich gibt es im wesentlichen 3 Möglichkeiten. Entweder Ihr Arzt verordnet Ihnen eine derartige Duschhilfe auf Rezept, oder die Kosten werden durch die Pflegekasse bei einem entsprechendem Pflegegrad übernommen, oder Sie kaufen einen Duschhocker einfach privat. Da die Kosten hierfür verhältnismäßig überschaubar sind und man bei der Auswahl keinerlei Einschränkungen oder Beschränkungen hat, ist dies wahrscheinlich der einfachste Weg. Ansonsten werden normalerweise nur Standard-Modelle von den Kassen übernohmen, für etwas mehr Komfort und Luxus muss man ohnehin meistens selber zahlen.
Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse
Ein Duschstuhl oder Hocker stellt ein Hilfsmittel dar und ist im Heil- und Hilfsmittelkatalog der gesetzliche Krankenkassen gelistet. Wenn Ihr Arzt die Notwendigkeit solcher Hilfsmittel befürwortet und ein entsprechendes Rezept dafür ausstellt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Anschaffung für den Duschhocker. Hierbei fallen lediglich die Rezeptgebühren an.
Neben der gesetzlichen Krankenkasse ist in den allermeisten Fällen auch eine Erstattung durch die private Krankenversicherung möglich, so fern eine ärztliche Verordnung vorliegt. Fragen Sie dazu im Zweifelsfall vorher bei Ihrer privaten Krankenkasse nach, da dies von Versicherung zu Versicherung anders gehandhabt wird.
Übernahme der Kosten durch die Pflegekasse
Bei pflegebedürftigen Personen, mit einem anerkannten Pflegegrad, kann eine Übernahme der Kosten durch die Pflegekasse beantragt werden. In seltenen Fällen wird eine erneute Begutachtung durch den MDK (medizinischer Dienst der Krankenkassen) erforderlich sein. Personen mit Pflegegrad werden aber in der Regel problemlos eine Genehmigung für eine entsprechende Duschhilfe erhalten.
Die Kosten für Selbstzahler
Wenn Sie sich den Aufwand für die Genehmigung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse oder Pflegekasse ersparen möchten, oder Sie derzeit weder einen Pflegegrad, noch eine ärztliche Verordnung haben, können Sie sich selbstverständlich auch entsprechende Duschhilfen direkt selber privat kaufen und bezahlen. Die vergleichsweise geringen Kosten und die schnellere Nutzbarkeit sind da sicherlich Argumente für die private Anschaffung. Günstige Duschhocker sind bereits im Fachhandel ab ca. 20-30 Euro zu erwerben. Neben Sanitätshäusern bieten auch Online-Händler, wie zum Beispiel Amazon, entsprechende Produkte zu sehr günstigen Preisen an.
Bei der Frage nach einem gebrauchten Duschhocker empfehlen wir jedoch zu einem neuen Modell zu greifen. Den Sicherheitsaspekt, was die Stabilität von gebrauchten Badhockern angeht, sehen wir durchaus skeptisch. Die paar Euro, die hier durch ein gebrauchtes Modell eingespart werden könnte lohnen sich ehrlich gesagt nicht.
Fazit
Der Duschhocker für Senioren oder eine der anderen oben genannten Alternativen können ein sinnvolles Hilfsmittel für ältere Menschen sein und den Alltag erheblich erleichtern. Man sollte das für sich passende Modell wählen, je nach Möglichkeiten im Badezimmer und den körperlichen Bedürfnissen. Mit den im Artikel genannten Tipps für den Kauf, sollte das jedoch kein Problem mehr sein.